Bei einer intraossären Anästhesie (IOA) wird die Knochenspongiosa direkt mit dem Anästhetikum durch die Kortikalis infiltriert. Pluspunkte der IOA werden im sofortigen Wirkungseintritt ohne Mitanästhesie der umgebenden Weichteile und in der geringen Dosierung gesehen. Die durch die Industrie gestützte Aussage, dass keinerlei Nekrosen der parodontalen Strukturen zu befürchten sind oder kein Frakturrisiko der Injektionsnadel besteht, wird durch klinische Erfahrungsberichte aus der Praxis widerlegt. In den aktuellen Studien werden diese Risiken kaum erwähnt; im Gegenteil – die IOA wird weiterhin vielmehr als besonders komplikationsarm dargestellt. Basierend auf präsentierten Erfahrungen und der Literatur sollte trotzdem vermehrt darauf geachtet werden, ob sich im zeitlichen Verlauf nekrotische Knochenveränderungen lassen, die gegebenenfalls mit der Anästhesietechnik in einem kausalen Zusammenhang stehen. Wünschenswert wäre, künftig klinische Studien mit dem Ziel der Erfassung möglicher Langzeitschäden durch die IOA systematisch durchzuführen. In der vorliegenden Arbeit wird diese Anästhesiealternative hinsichtlich ihrer klinischen Anwendungsbereiche und parodontalen Risiken bewertet und mögliche Beispiele von Komplikationsverläufen werden radiologisch präsentiert und diskutiert.
Parodontale Komplikationen nach intraossärer Anästhesie
In der vorliegenden Arbeit wird diese intraossäre Anästhesie hinsichtlich ihrer klinischen Anwendungsbereiche und parodontalen Risiken bewertet und mögliche Beispiele von Komplikationsverläufen werden radiologisch präsentiert und diskutiert.