In der zahnärztlichen Sprechstunde stellte sich ein Patient mit Fossa-canina-Abszess ausgehend von Zahn 13 vor. Ein solcher Abszess erfordert eine sofortige und konsequente chirurgische Intervention, um für den Patienten potenziell letale Komplikationen zu vermeiden. Die hochliegende Schwellung bis infraorbital imponierte in diesem Fall sehr deutlich. Die angefertigte Panoramaschichtaufnahme offenbarte einen Eckzahn von beachtlicher röntgenologischer Länge. Die oberen Eckzähne des Menschen haben die grösste mittlere Länge aller Zähne des humanen Gebisses. Ein konservierender Zahnerhalt kann hierbei ebenso Probleme bereiten wie ein chirurgischer Zahnerhalt im Rahmen einer Wurzelspitzenresektion. Eine alio loco durchgeführte Trepanation und eine Wurzelkanalaufbereitung waren bislang ohne Erfolg geblieben. Die Instrumentierung des Zahnes war dem Kollegen aufgrund dessen Kanallänge nicht möglich. Der erschwerte Zugang zur Wurzelspitze sowie der Destruktionsgrad palatinalseitig und das Abszessgeschehen sprachen in diesem Fall gegen eine Resektion und für die Extraktion des Zahnes. Nach operativer Entfernung und Vermessung des Zahnes bestätigte sich der Verdacht, dass es sich mit 37,2 mm um den längsten von einem Menschen jemals extrahierten Zahn der Welt handelt.

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