Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befasste sich an der 148. Sitzung des Exekutivrats mit der oralen Gesundheit. Die Mitgliedstaaten verabschiedeten eine Resolution zur Mundgesundheit, die von der Regierung Sri Lankas angeregt wurde. Auch die World Dental Federation (FDI) sowie die International Association for Dental Research (IADR) gaben im Rahmen der WHO-Sitzung eine Erklärung ab und betonten die Bedeutung fundierter Forschung zur Verbesserung der Mundgesundheit weltweit.

Die Resolution fordert die Mitgliedstaaten unter anderem auf, die jeweils stärksten Risikofaktoren für eine schlechte Mundgesundheit anzugehen, Überwachungs- und Kontrollsysteme einzurichten sowie die Fluoridkonzentration im Trinkwasser zu kartieren. Zudem soll die Mundgesundheit im Rahmen der grundlegenden Gesundheitsdienste gefördert werden. Die WHO hingegen wird gebeten, eine globale Strategie zur Bekämpfung oraler Erkrankungen zu entwickeln und diese bis im Jahr 2023 in Form eines Aktionsplans für die öffentliche Mundgesundheit umzusetzen. Schwerpunkte dieses Aktionsplans sind der Tabak- und Alkoholkonsum, das Kauen von Betelquid und Arecanüssen, sowie die Stärkung von Prävention und zahnmedizinischer Versorgung.

Passend zu dieser WHO-Resolution veröffentlichte die FDI ihren Bericht «Vision 2030: Massnahmen für eine optimale Mundgesundheit für alle Menschen». Dieser umfasst seinerseits einen ausführlichen und interdisziplinären Strategieplan. Er zeigt auf, wie die einzelnen ­gesundheitspolitischen Massnahmen ­gestaltet und bestehende Herausforderungen bewältigt werden können, um die allgemeine Mundgesundheit zu verbessern und vorhandene Ungleichheiten in diesem Bereich im Laufe der nächsten zehn Jahre zu bekämpfen.

Die Strategien aus dem Bericht Vision 2030 können gemäss FDI auf die jeweiligen Bedürfnisse und Gegebenheiten einzelner Länder abgestimmt werden. Dabei werden auch gesellschaftliche Entwicklungen wie das steigende Bevölkerungsalter berücksichtigt.

«Vision 2030 erläutert, wie wir unsere Tätigkeit mit den globalen Entwicklungszielen in Einklang bringen können, die wichtige Prioritäten für den Gesundheitsbereich festlegen – darunter etwa die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen und das Ziel einer universellen Gesundheitsversorgung», so Professor David Williams, Co-Vorsitzender der FDI-Arbeitsgruppe Vision 2030.

Der Bericht Vision 2030 betont auch die Bedeutung eines aktiven Austauschs mit der Öffentlichkeit. Die Patienten werden aufgefordert, sich für die eigene Mundgesundheit einzusetzen und eine aktive Rolle bei den Entscheidungen rund um ihre Zahnbehandlung zu übernehmen. Sowohl für Patienten als auch für Fachkräfte lautet die zentrale Botschaft, dass eine gute Mundgesundheit unverzichtbar für ein gesundes Leben ist.