Wir berichten über eine Patientin, die im November 2018 vom Privatzahnarzt aufgrund der sich äusserst zeitaufwändig gestaltenden und schwierig in der Privatpraxis managebaren notwendigen Therapie an die Universität Zürich überwiesen wurde. Der orale Status der Patientin wies eine chronisch generalisierte Parodontitis, multiple kariöse Läsionen, eine Fistel Regio 15 sowie auffällige Gingivahyperplasien im zweiten und v.a. dritten Quadranten bei stark erhöhter Mobilität der Zähne 36 und 37 auf. Da die Patientin fremdsprachig und ausserdem gehörlos war, erfolgte die Kommunikation via Lippenlesen (sie konnte die deutsche Sprache verstehen) bzw. über enge Verwandte oder den Ehemann, die stets als Begleitpersonen mit dabei waren. Die Begleitung war aufgrund der bekannten symptomatischen Epilepsie nötig, wobei es in der Zahnarztpraxis bis anhin noch nie zu einem Anfall gekommen war im Gegensatz zu häufigen Anfällen zu Hause. Bissspuren an der Unterlippe zeugten von diesen Anfällen, und ein auffälliger Naevus über die linke Gesichtshälfte, den die Patientin jeweils grosszügig überschminkte, wies auf die zugrunde liegende Erkrankung der Patientin hin. Nach interdisziplinärer Zusammenarbeit ist die Patientin mittlerweile zahnmedizinisch beschwerdefrei, und die Mundhygiene der Patientin zu Hause organisiert und garantiert.
Parodontale Rehabilitation bei einer gehörlosen Patientin mit symptomatischer Epilepsie bei Sturge-Weber-Krabbe-Syndrom
Der Artikel präsentiert den Fall einer gehörlosen Patientin mit symptomatischer Epilepsie bei Sturge-Weber-Krabbe-Syndromvor, die aufgrund der sich in der Privatpraxis schwierig gestaltenden Therapie überwiesen wurde.