Eine der häufigsten Pathologien im Kieferbereich ist eine bakteriell verursachte Entzu?ndung an den Wurzelspitzen der Zähne mit nachfolgendem Knochenabbau, der sich im Röntgenbild als Radioluzenz (Aufhellung) präsentiert. In der Regel korrelieren die entsprechenden klinischen und radiologischen Befunde und ermöglichen eine klare Diagnostik. Gelegentlich kommt es jedoch zu einer unerwarteten und ganz anderen Diagnose, wie der vorliegende Fallbericht dokumentiert. Bei einer 55-jährigen Patientin wurde im Oberkiefer rechts eine radikuläre Zyste vermutet, die mittels Zystektomie sowie Wurzelspitzenresektionen der benachbarten und wurzelkanalgefu?llten Zähne 15 und 16 therapiert werden sollte. Das intraoperative Bild entsprach jedoch u?berhaupt nicht dem einer radikulären Zyste, sondern eher einer Schleimretentionszyste, die in der Folge auch histopathologisch bestätigt werden konnte. Die Diagnose einer im Kieferknochen liegenden Schleimretentionszyste ist aussergewöhnlich und so noch nie in der Literatur beschrieben worden.
Aussergewöhnliche Schleimretentionszyste im Kieferknochen imponiert radiologisch als radikuläre Zyste
Die Diagnose einer im Kieferknochen liegenden Schleimretentionszyste ist aussergewöhnlich und
so noch nie in der Literatur beschrieben worden.